Biokaffee steht für Nachhaltigkeit
Böden schonen, ihre Fruchtbarkeit bewahren und Erosionen verhindern: Dazu gehört der schonende Umgang mit der Ressource Wasser ebenso wie die Erhaltung der Artenvielfalt.
Regeln für den ökologischen Anbau von Kaffeebohnen
- Mischkulturen helfen, den Boden zu lockern und vor einseitiger Auslaugung zu bewahren. Sie spenden Schatten für die Kaffeepflanzen und sorgen gleichzeitig für mehr Artenvielfalt. Als Schattenspender pflanzt man gerne Obstgewächse wie Bananen oder Kokospalmen.
- Ernte und Auslese erfolgt von Hand: Bei Selektion ergibt sich weniger Ausschuss, da nur wirklich reife Kaffeekirschen gepflückt werden. Diese Ernteweise nennen wir Picking. Im Gegensatz dazu steht die maschinelle Ernte: Beim Stripping werden alle Früchte vom Zweig gestreift, auch über- oder noch unreife Kaffeekirschen.
- Keine chemischen Pflanzenschutz- oder Düngemittel kommen zum Einsatz, dafür natürliche Schädlinge und natürliche Düngemittel wie zum Beispiel Hülle und Fruchtfleisch der Kaffeekirschen
- Gentechnik ist tabu – bis 0,9% dürfen jedoch enthalten sein, da sich dies nicht ausschließen lässt, wenn auf benachbartem Gelände gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden.
Die Weiterverarbeitung unterscheidet sich bei Biokaffeebohnen und konventionell angebauten Bohnen nicht.
Offizielle Siegel für den ökologischen Anbau von Kaffeebohnen
Verlässliche Auskunft über Anbau und Ernte von Kaffeebohnen geben nur offizielle Siegel, wie das EU-Bio-Siegel zu Beispiel:
Das EU-Bio-Siegel wird nur vergeben, wenn festgelegte Kriterien zu folgenden Themen eingehalten werden:
• Nachhaltiger Anbau
• Kein Einsatz synthetischer Dünger
• Gentechnik ist tabu
Um das begehrte Siegel zu erhalten muss allerdings das aufwändige Zertifizierungsverfahren durchlaufen werden. Dies bedeutet auch hohe Kosten, die manche Kleinkooperativen scheuen, obwohl ihr Produkt die Kriterien durchaus erfüllt.
Die Vergabe des EU-Bio-Siegels verläuft bei einer Erstzertifizierung folgendermaßen:
1. Die Zertifizierung wird beantragt
2. Benötigte Unterlagen werden ausgefüllt und eingereicht
3. Kontrolleure der Öko-Kontrollstelle besuchen den Betrieb
4. Alle Betriebsabläufe werden auf biologische Faktoren geprüft
5. Sind die Richtlinien erfüllt? Dann gibt es den entsprechenden Nachweis
6. Das Zertifikat wird erteilt
Eine jährliche Prüfung legt fest, ob die Kriterien für das EU-Bio Siegel weiterhin erfüllt sind und die Lizenz erneut erteilt wird.
Und was ist mit dem guten alten Siegel "Bio nach EG-Ökoverordnung"? Dieses Siegel wurde ab dem Jahr 2001 verwendet und ist aufgrund seines hohen Bekanntheitsgrades weiterhin verbreitet. Es darf inzwischen aber nur noch gemeinsam mit dem EU-Bio-Siegel (2010 etabliert) aufgeführt werden.