Espresso und die spannende Geschichte seiner Entstehung

Die meisten Espressobohnen werden als Blend - eine Mischung aus Arabica- und Robustabohnen verkauft. Die Bezeichnung "Mischung" ruft häufig Skepsis hervor. Speziell bei Kaffee werden der Arabicabohne das edle Aroma und der feine Geschmack zugeschrieben. Die Robusta hingegen leidet unter einem etwas groben Image. Erdig und kräftig - ja! Aber wo sind die kakaonuancen, die Fruchtnoten, die feine Säure? Tja, deshalb die Mischung! Denn: Auch die besten französischen Rotweine kommen meist als Cuvee ins Glas. Die Mischung von Arabica und Robusta bietet die ideale Möglichkeit der Kombination der besten Eigenschaften jeder Bohnensorte. Und ehrlich: Gerade den extra Koffein-Kick liefert in erster Linie die Robusta, sie enthält etwa doppelt so viel Koffein wie die Arabicabohne! Welche Faktoren beeinflussen den Espresso-Geschmack noch?
- Mischverhältnis der Bohnensorten (z.B. Arabica 70% Robusta 30%)
- Röststufe - beim Espresso meist von mittel bis sehr dunkel
- Mahlgrad - sehr fein bis fein
- Zubereitungsart: Siebträger, Vollautomat, Bialetti
Kleiner Exkurs in die Entstehungsgeschichte des Espresso: Ist Espresso ursprünglich ein Franzose?
Entwicklung der Druckbrühtechnik – Weltausstellung Paris 1855
Kaffee, von Hand aufgebrüht, gefiltert und dann in Tassen oder Schalen ausgeschenkt: Auf diese Art wurde Kaffee zubereitet, seit seines Siegeszugs vom Orient quer durch Europa. Für den Brühvorgang war allerdings reichlich Geduld notwendig. Deshalb suchte man bald nach Möglichkeiten, den gerösteten Bohnen ihr Aroma schneller zu entlocken! Nach mehreren schlecht dokumentierten Versuchen, den Brühvorgang mit Druck durch Wasser und Dampf zu beschleunigen erlebten Kaffeefreunde zur Weltausstellung in Paris 1855 einen Paukenschlag: Eduard Lysel de Santais stellte seinen Prototyp eines Druckbrühapparats vor. Dieser produzierte 2000 Tassen Kaffee in der Stunde! Die Maschine war aber schwierig zu bedienen und es bestand Überhitzungsgefahr - der Kaffee wurde dann bitter und ungenießbar. Die Idee war jedoch geboren und bald folgten weitere Modelle. So meldete 1878 Gustav Kessel ein Patent auf seine mit Dampfdruck arbeitende Kaffeemaschine an.
Erste Siebträgermaschinen in Turin und Mailand
Dann traten die Italiener auf den Plan: Angelo Moriondi aus Turin setzte 1885 als Erster ein mit Kaffeepulver gefülltes Metallsieb ein, durch das mit Druck zuerst Wasser und dann Dampf gepresst wurde. Bereits 1906 machten mehrere Siebträgereinsätze die gleichzeitige Herstellung von acht kleinen Tassen möglich, die ausdrücklich (daher stammt auch der Name Espresso, vom italienischen „espressivo“) einzeln für den Kunden gebrüht wurden. Der Brühdruck lag damals noch bei 1,5 bar, die Brühtemperatur bei etwa 130 Grad Celsius.
Das Patent für diese Maschine namens „Tipo Gigante“ verkaufte Luigi Bezzera an seinen Freund Desiderio Pavoni, der sie weiterentwickelt auf der Mailänder Messe 1906 präsentierte: Cafe Espresso wurde erstmals öffentlich ausgeschenkt und startete seinen Siegeszug. Eine italienische Bar ohne eine chromblitzende Siebträgermaschine, die im Handumdrehen Espresso für die schnelle Pause liefert? Undenkbar. Die Italiener bestellen übrigens niemals einen Espresso, sondern schlicht einen „Caffe“ allenfalls einen „Caffe espresso“. Völlig unbekannt ist dort der „Expresso“, wie ihn mancher Deutsche gerne nennt, wahrscheinlich weil er so hurtig serviert wird.
Espresso gefällig? Jetzt auch Zuhause
Die Atmosphäre in einer italienischen Bar ist natürlich unvergleichlich: Chromglänzende Siebträgermaschinen, lebhaftes Stimmengewirr der Barista und Gäste und herrlicher Caffè, der in die Tasse tropft und manchmal noch schwungvoll mit einer Milchschaumhaube gekrönt wird...

Der erste Schluck - mhhh! Zum Glück können wir köstlichen Espresso inzwischen auch Zuhause genießen. Die Auswahl an Apparaten die das möglich machen und mit reichlich Druck arbeiten, ist unerschöpflich: Vom klassischen Siebträgergerät über den Halb- oder Vollautomaten bis zur Kapselmaschine. Zeit, sich damit zu beschäftigen, welche Zutaten notwendig sind um den perfekten „Caffe Espresso“ mit einer feinen Crema zuzubereiten.
Was Sie für einen guten Espresso brauchen
Für den kräftigen Espressogeschmack sind vor allem hochwertige Bohnen und eine sorgfältige Röstung ausschlaggebend. Meist werden Mischungen aus Arabica und Robusta eingesetzt, oft mit einem deutlichen Robusta-Anteil, auch andere Sorten können dazu kommen. Die klassische Espressoröstung ist dunkel und dadurch eher säurearm. Dies hat neben einer feinen Balance im Geschmack zur Folge, dass der Espresso sehr gut bekömmlich ist. Inzwischen gibt es aber auch helle Espressoröstungen. Diese schmecken milder, fruchtiger und weniger bitter.

Berücksichtigt beim Kauf folgende Aspekte, denn sie beeinflussen den Geschmack:
- Bohnenmischung
- Bohnenart
- Qualität der Bohnen – Herkunftsland
- Art der Röstung
Probieren geht hier über studieren, denn die Variationen sind zahlreich. Auch hier gibt es inzwischen viele Fairtrade- und Bioprodukte, die den Kaffeefarmern einen fairen Abnahmepreis garantieren und Anbaubedingungen, unter denen weder Mensch noch Natur leiden müssen.
Tipps zur Espressozubereitung – So gelingt der perfekte Espresso
Espresso lässt sich heute mit Kaffeevoll- und Halbautomaten im Handumdrehen zubereiten. Hinzu kommt ein breites Angebot für Kapsel-Maschinen, die ebenfalls einen wunderbaren Espressogenuss versprechen. Hier sind die Zubereitungsbedingungen optimiert oder individuell einstellbar und Sie erhalten Ihren Espresso auf Knopfdruck.
Original ist aber immer noch die Zubereitung in einer Siebträger-Espressomaschine. Um ganz ursprünglich einen perfekten Espresso zuzubereiten, sollten Sie…
- Immer zuerst die Espressotasse vorwärmen, um ein zu schnelles Abkühlen zu vermeiden. Sonst droht der Espresso bitter zu werden und die Crema findet keinen Halt und löst sich zu schnell auf.
- Gute Espressobohnen fein mahlen – den optimalen Mahlgrad findet man am besten durch ausprobieren heraus. Generell gilt: Je länger der Kontakt von Wasser und Kaffeepulver andauert, je grober der Mahlgrad. Für die Zubereitung von Espresso gilt also nicht das Gleiche wie beim Brühen von Filterkaffee.
- Kaffeemehl in den Siebträger füllen, gleichmäßig verteilen und mit dem Tamper andrücken – das sogenannte „tampern“
- "Flushen"– vor der Espressozubereitung etwas Wasser aus der Brühgruppe ablassen – sollten Sie, wenn Ihre Maschine auf einem Wärmetauschersystem basiert. So wird der Brühkopf gereinigt und ein Überhitzen vermieden. Verfügt Ihr Gerät über getrennte Heizkreise für Dampf und Wasser, müssen Sie nicht „flushen“
- Nun können Sie den Siebträger einsetzen, die vorgewärmte Tasse unter den Auslauf stellen und die Ausgabe starten.
- Die Durchlaufzeit dauert in etwa 25 Sekunden, bei den meisten Geräten lässt sich die Ausgabemenge auch individuell einstellen.
Warum schmeckt der Espresso nicht? Fehler in der Zubereitung vermeiden
Wenn der Espresso zu bitter schmeckt
Prüfen Sie, ob die Wassertemperatur Ihrer Maschine zu hoch ist. Die ideale Temperatur liegt zwischen 88 °C und 94 °C Zu heißes Wasser löst mehr Bitterstoffe als gewünscht. Verstärkt wird der Effekt durch die geringere Durchlaufzeit von heißem Wasser.
Unangenehm viel Säure im Geschmack?
Auch hier ist möglicherweise die Temperatur schuld, denn zu kaltes Wasser löst mehr Säure aus den Bohnen. Ein zu grober Mahlgrad kann sich ebenfalls verstärkend auf die Säure auswirken.
Der Espresso schmeckt fade
Kaufen Sie Espresso lieber nicht auf Vorrat. Selbst gut verpackte Bohnen verlieren mit der Zeit an Aroma. Nur frische Bohnen ergeben ein gutes Ergebnis, sonst schmeckt der Espresso fade. Verwenden Sie frisch gemahlenes Pulver so schnell wie möglich. Idealerweise mahlen Sie für jede Tasse die Bohnen frisch. Wichtig ist auch der Mahlgrad: Für einen aromatischen Espresso sollten die Kaffeebohnen sehr fein gemahlen werden. Am besten probieren Sie ein wenig mit Ihrer Mühle herum und finden so heraus, mit welchem Mahlgrad Sie das beste Ergebnis erzielen.
Experten-Tipp
Ein gut zubereiteter Espresso hat eine feine Crema – diese weiche, cremige Oberschicht sollte stabil genug sein, um den Zucker für einen Moment zu halten, bevor dieser langsam in die Tasse sinkt. Diese sogenannte „Inselprobe“ lässt sofort erkennen, ob der Espresso gelungen ist.
Das Gleiche gilt für eine zu geringe oder zu hohe Druckleistung. Auch ein qualitativ hochwertiger Espresso schmeckt bei falscher Zubereitung enttäuschend.
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