Kaffee vs. Kater – Klappt das?

Wir können natürlich auf alkoholfreie Alternativen ausweichen – dann geht’s uns am nächsten Tag sicher besser, auch wenn wir nach wie vor nüchtern die Lage betrachten müssen. Ist es aber passiert und wir wachen nach dem rauschenden Fest mit einem brummenden Kopf auf, stellt sich die Frage: Was tun? Wie entsteht eigentlich der Kater, der so übel in unserem Kopf miaut und wie werden wir ihn schnell wieder los?

Macht Kaffee nüchtern?

Die schlechte Nachricht zuerst: Alkoholabbau braucht seine Zeit und kann durch nichts beschleunigt werden. In der Regel werden 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde abgebaut und egal was wir tun, wir können es nicht beeinflussen. Empfehlungen, die vorgeben, schnell wieder nüchtern zu machen, dürfen also getrost in der Tonne landen. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, sich schnell zumindest etwas besser zu fühlen - dafür lohnt es sich, den Kater näher zu untersuchen.

So entsteht ein alkoholbedingter Kater 

Ein Kater ist durstig: Der Alkoholabbau benötigt jede Menge Wasser und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium. Haben wir also deutlich über die Stränge geschlagen, wird unseren Organen jede Menge Wasser und Elektrolyte entzogen - und die beschweren sich mit unangenehmen Symptomen wie:

  • Übelkeit
  • Schwindelgefühle
  • Durst
  • Kopfschmerzen

 

Tipp: Schon während der Feier ausreichend Mineralwasser trinken und so den Flüssigkeitshaushalt konstant halten!

Hilft Kaffee gegen den Kater?

Häufig wird als Kater-Killer starker Kaffee oder Espresso mit etwas Zitrone empfohlen. Aber warum? Können Inhaltsstoffe der Kaffeebohne hier wirklich Besserung bringen? Tatsächlich wirkt die Kombi Kaffee-Zitrone mehrfach positiv.

  • Flüssigkeit ist immer gut.
  • Koffein regt die Durchblutung an und bewirkt eine Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn: Leichter Kopfschmerz wird gelindert.
  • Die Kombination von Zitronensaft und Kaffee soll sich hemmend auf die Weitergabe von Prostaglandinen auswirken. Dieser Stoff ist für die Schmerzübermittlung zuständig und sein Fehlen kann somit unser Schmerzempfinden dämpfen.

Rezept für Katerkiller-Kaffee

Für einen Katerkiller-Kaffee braucht man eine Tasse frisch gebrühten Filterkaffee oder einen doppelten Espresso. Jetzt den frisch gepressten Saft einer halben Zitrone dazugeben und wohl bekomm's! Wer noch mehr tun möchte kann noch eine Prise Salz hineingeben und einen Löffel Honig: Fruchtzucker unterstützt den Körper beim Alkoholabbau - aber nein, er beschleunigt ihn nicht!

Kaffeebohnen enthalten Koffein – aber was ist das eigentlich?

Die Bezeichkoffein-chemische-strukturnung Koffein ist eigentlich ein Trivialname, den die Substanz aufgrund ihres Vorkommens in Kaffee erhielt. Chemisch betrachtet ist Koffein ein Purin-Alkaloid in hexagonaler Prismenform wie in der Abbildung rechts.

In seiner reinen Form ist es ein weißes, fast geruchloses Pulver und mit eher bitterem Geschmack. Kaum einer würde sich wirklich dafür interessieren, wenn es nicht diese belebende, anregende Wirkung hätte. Morgens hilft sie uns, in die Gänge zu kommen, nachmittags lässt sie uns noch ein paar Stündchen durchhalten und wer zu spät Kaffee trinkt, den hält sie auch gleich noch in der Nacht wach.

Die Erforschung der Kaffeebohnen, mit dem Ziel, ebendiesen geheimnisvollen Stoff zu ermitteln, verdanken wir übrigens Johann Wolfgang von Goethe. Was manche nicht wissen: Neben seiner Dichtkunst und dem Zeichnen widmete er sich mit großer Begeisterung den Naturwissenschaften. So regte er den Apotheker und Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge dazu an, den stimulierenden Stoff im Kaffee zu isolieren, was diesem 1819 auch gelang: Die Entdeckung des Koffeins!

Sauer macht (wieder) lustig: Was noch zum Katerfrühstück gehört

rollmops-als-katerfruehstueck

Gut ist, wenn der Magen nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dann lassen sich nämlich noch ein paar andere Geschütze auffahren, die uns wieder etwas in Schwung bringen. Zu einem ordentlichen Katerfrühstück gehören neben dem Kaffee mit Zitrone auch mineralstoffreiche Snacks. Hier kommt der berühmte Rollmops - ein aufgerollter, eingelegter Hering mit einer sauren Gurke im Zentrum – ins Spiel. Dazu schmeckt ein Vollkornbrot und wer’s lieber süß mag, gönnt sich etwas Honig darauf. Wichtig: Zu allem immer reichlich Wasser oder auch Saftschorle trinken! Gemüsesäfte und –brühe bringen den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt ebenfalls wieder ins Lot. Dann sollte der Kater bald nur noch ganz leise miauen. Und bei einem ausgiebigen Spaziergang an der frischen Luft hört man ihn vielleicht höchstens noch leise schnurren.

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